unsere Noriker (Tigerfarben)

Noriker
Ursprung: Österreich
Hauptzuchtgebiet: Österreich und Bayern
Verbreitung: außerhalb des Hauptzuchtgebiets gering
Stockmaß: 155 -165 cm
Farben: fast alle -> unsere sind Tiger
Haupteinsatzgebiet: Reit- und Kutschpfer

Exterieur
Mittelschweres, langrechteckiges und trittsicheres Kaltblutpferd mit kompaktem, gut bemuskelten Körper und kräftigem Fundament. Eine Besonderheit des Norikers liegt in der Vielfalt der vorkommenden Farben, neben den am stärksten vertretenen Rappen, Braunen und Füchsen in unterschiedlichsten Schattierungen sind die Mohrenköpfe, Tiger und Plattschecken immer wieder ein Blickfang. Eine Rarität sind die selten aus der Anpaarung von getigerten Pferden stammenden Weißgeborenen.

Interieur
Der Noriker ist ein kräftiges, ausdauerndes Kaltblutpferd und gilt als sehr wendige und trittsichere Rasse mit ausgeglichenem Charakter. Jahrhunderte lange Selektion auf diesen gutmütigen Charakter mit Sinn für eigenständiges Arbeiten schufen das ausgeglichene Temperament dieser Rasse. Diese Eigenschaften verbunden mit einem außergewöhnlich gutem Schritt und einem gut sitzbaren Trab machen das Noriker Pferd zu einem sicheren Freizeitpartner für alle Sparten der Freizeitreiterei. Noriker werden sowohl als Sport-, Reit- wie auch als Kutsch- und neuerdings wieder als Arbeitspferde eingesetzt.

Zuchtgeschichte
Die Ursprünge des Norikers sind nicht, wie seit Ende des 19. Jahrhunderts oft angenommen, bei römischen Legionärspferden zu suchen. Diese Ansicht wurde vom österreichischen Tierarzt Dr. Suchanka geprägt. Seitdem wird diese These, die historisch nicht nachweisbar ist, unhinterfragt repetiert. Ausschließlich der Name hat römische Wurzeln und stimmt mit dem geografischen Verbreitungsgebiet überein (römische Provinz Noricum). Die Frühgeschichte konnte noch nicht geklärt werden. Das Noriker Pferd war ursprünglich ein Saumpferd und gewährleistete den Warenverkehr zwischen den italienischen Seehäfen und den jenseits der Alpen liegenden Städten wie Salzburg und München. Sehr früh in der Rassengeschichte des Norikers spielten barocke Pferde eine große Rolle. Mit der Gründung des erzbischöflichen Salzburger Gestüts Rief 1565 begann die Phase der Veredelung durch Neapolitanische und Spanische Hengste, welche ihren Einfluss bis 1806 auf das Noriker Pferd ausübten. Bis heute sind deren Merkmale im Exterieur sichtbar: Ramsköpfe kombiniert mit geschwungenen Oberlinien und üppigem Langhaar sind häufig bei Rappen oder Mohrenköpfen anzutreffen. Die Mohrenköpfe (Blauschimmel mit schwarzem Kopf) beziehen ihre Bezeichnung direkt aus der barocken italienischen Bezeichnung testa di moro. Neben Mohrenköpfen hat sich auch die Tigerzeichnung bis in die moderne Zeit erhalten, im Gegensatz zu anderen europäischen Pferderassen. Ab 1903 wurde diese Rasse in einem Zuchtbuch geführt und somit in Reinzucht bis heute erhalten. Salzburg war und bleibt das Hauptzuchtgebiet der Noriker und darf laut Bestimmungen der EU das Ursprungszuchtbuch führen.