Holzrücken mit Pferden
Ein Wallach zieht mit seinen 16 Zentnern Muskeln in einer Acht-Stunden-Schicht bis zu 20 Festmeter Holz aus dem Wald. Im dichten Forst blitzt seine weiße Blässe, dampfender Atem tanzt über seinen Nüstern in der kalten klaren Luft. Eisenketten klirren, dumpfes Hufgetrappel pocht auf gefrorenem Waldboden, tiefes Schnauben, ein paar laute Rufe, Holz knirscht, mit einem kraftvollen Ruck zieht der Braune neben seinem Rücker immer wieder und beinahe spielend armdicke Stämme bis zum Verladeplatz. Dunkle Schweißflecken auf dem Fell und helle Schaumfetzen vor dem Pferdemaul sind Zeugnisse von dieser schweren Arbeit.


Holzrücken mit Pferden richtet im Wald deutlich weniger Schaden an als die Rückemaschinen. Die schweren Maschinen verdichten den Boden und verletzen die Bäume. Trotzdem wird in Bayern wenig mit Pferden gerückt. Kurzfristig gesehen kostet die Rückearbeit mit Pferden mehr Geld als der Maschineneinsatz, langfristig ist der schonende Umgang mit der Natur jedoch wirtschaftlicher. Davon müssen viele Förster jedoch noch überzeugt werden! Vieleicht haben Sie schon einmal beim Spaziergang im Wald einen Holzrücker mit seinem Arbeitspferd gesehen? Die besondere Faszination liegt in der Einheit von Mensch und Pferd, was auch diese schwere Arbeit für den Rücker so befriedigend macht.